Linearer Kostenverlauf

Eines vorweg: Ein vollkommen linearer Kostenverlauf ist nur in der Theorie möglich, denn um diesen zu erreichen, müsste ein Unternehmen vollkommen gleichmäßig, täglich 24 Stunden ohne jegliche Fehler das gleiche Produkt herstellen.

Der lineare Kostenverlauf dient allerdings zur Veranschaulichung der Zusammenhänge zwischen fixen und variablen Kosten:


Beispiel Linearer Kostenverlauf

Die Formel für den linearen Kostenverlauf lautet:

K = Kf + kv * x

Dabei steht K für die Gesamtkosten, Kf für die Fixkosten, kv beschreibt die variablen Stückkosten und x ist die Ausbringungsmenge.

Wenn also ein Unternehmen zu Fixkosten von 10.000€ und variablen Stückkosten pro 2€ eine Ausbringungsmenge von 20.000 herstellt, so lautet die Kostenfunktion:

K = Kf + kv * x

K = 10.000 + 2 * 20.000

K = 50.000

Die folgende Grafik demonstriert nicht nur, wie sich die Fixkosten und die variablen Kosten darstellen, sondern stellt ebenfalls den Zusammenhang der Stückkosten in Abhängigkeit der produzierten Menge her:

Diese Abbildung zeigt ein Schema des linearen Kostenverlaufes.

Die Gerade Kf stellt dabei die Fixkosten dar, die immer gleich bleiben.
Kv hingegen beschreibt die alleinigen variablen Kosten, weshalb diese Gerade als einzige durch den Nullpunkt verläuft.
Kges, die die Summe aus Kf und Kv ist, stellt die Gesamtkosten dar.
Die Gerade kv zeigt die variablen Kosten pro Stück an. Sie kann die y-Achse nicht schneiden, da bei einer Ausbringungsmenge von 0 Stück auch keine variablen Kosten anfallen. Sie beginnt daher bei der ersten produzierten Einheit.
Ebendies gilt auch für die Kurve Kges / x, die die durchschnittlichen Kosten einer produzierten Einheit zeigt, die je nach der Anzahl produzierter Einheiten unterschiedlich ausfallen.

So würde bei fixen Kosten von 50€ und variablen Kosten von 2€ pro Stück eine produzierte Ausbringungseinheit Kosten in Höhe von insgesamt 52€ verursachen. Doch bereits bei 2 produzierten Einheiten werden die 50€ + 2*2€ bereits durch 2 geteilt: (50 + 2*2) / 2=27. Produziert man 10 Einheiten, lautet die Rechnung: (50+10*2) / 10=7. Wie man sowohl in der Grafik, als auch an der Rechnung sieht, fällt diese Kurve regressiv, kann aber bei fixen Kosten über 0 niemals die kv-Gerade schneiden. Bei fixen Kosten von 0 entspricht die Kges / x-Kurve jedoch der kv-Geraden.


Beispielaufgabe:
1) Es werden zu Fixkosten von 100€ Kugelschreiber produziert. Die Produktion eines einzelnen Kugelschreibers kostet 0,5€. Wie lautet die Kostenfunktion, wenn insgesamt 50.000 Kugelschreiber produziert werden?

2) Berechnen Sie die Durchschnittskosten pro Stück für eine produzierte Menge von

a)    1
b)    10
c)    20
d)    100

Lösung:

1)     K = Kf + kv * x

K = 100 + 0,5 * 50.000

K = 25.100

2)
a)    (100 + 1) / 1 = 50,5
b)    (100 + 10 * 1) / 10 = 11
c)    (100 + 20 * 1) / 20 = 6
d)    (100 + 100 * 1) / 100 = 2