Plankostenrechnung

Die Plankosten sind eine richtungsweisende Größe, welche darstellt, in welcher Höhe Kosten durch einzelne Abteilungen verursacht werden. Sie geben an, wie hoch die Kosten sein sollten, die zukünftig anfallen. Dementsprechend dienen sie als Vergleichsinstrument für Soll-Ist-Vergleiche. Stimmen Plankosten und Istkosten nicht überein, so kann nach möglichen Ursachen geforscht werden.


Beispiel Plankostenrechnung

Plankosten lassen sich durch einen vermuteten Dienstleistungs- beziehungsweise Güterverzehr ermitteln. Betrachtet man beispielsweise die Kostenstelle Fertigungslöhne, so könnten folgende Plankosten entstehen:

Angenommen ein Unternehmen fertigt Stühle und braucht für die Fertigung inklusive Umrüsten und Bearbeitung insgesamt 7 Minuten um einen Stuhl zu produzieren. Das Unternehmen setzt einen Lohnfaktor von 35€ je Stunde fest.

Die Lohnkosten für die Fertigung eines Stuhles belaufen sich auf 4,08€.

  • 35€ / 60 Min * 7 = 4,08

Wenn das Unternehmen plant monatlich 20.000 Stühle herzustellen, so belaufen sich die Plankosten der Fertigungslöhne auf 81.600€.

  • 20.000Stk * 4,08€

Um die Plankostenrechnung flexibel zu halten, können die Gemeinkosten in fixe und variable Kosten aufgeteilt werden. So können jeder Kostenstelle einzelne Plankosten zugeordnet und Vorgaben zum Kostenverbrauch gemacht werden. Je nachdem wie hoch die Beschäftigung in der jeweiligen Abteilung ist, können die Plankostenvorgaben angepasst werden.

Dabei ist darauf zu achten, dass Sondereinzelkosten, Fertigungsmaterial und Fertigungslöhne Einzelkosten sind, die komplett variable Kosten sind. Sie können also direkt den Kostenträgern zugerechnet werden oder als variable Gemeinkosten betrachtet werden.

Um eine Kostenkontrolle durch die Plankostenrechnung zu gewährleisten, müssen bestimmte Kriterien eingehalten werden. Zu nächst müssen für die einzelnen Kostenstellen Bezugsgrößen festgelegt werden, wie in dem oben genannten Beispiel die Fertigungsstunden oder die Ausbringungsmenge. Ein weiterer Faktor ist die Planbeschäftigung und die damit einhergehenden Verbrauchsmengen oder Verbrauchszeiten für die jeweilige Kostenart. Dann können die Verbrauchsmengen oder Verbrauchszeiten mit Preisen betitelt werden. Ist dies erfolgt, so ergeben sich aus diesen Preisen die Plankosten für die jeweilige Kostenart. Anschließend können die Gemeinkosten in fixe und variable Kosten aufgeteilt werden.

Es lässt sich ein Kostenplan aufstellen, der sowohl Kostenvorgaben für die einzelnen Kostenstellen und Kostenarten enthält, als auch fixe, variable und Gesamtplankosten.