Wirtschaftswachstum
Nimmt die Menge der produzierten Dienstleistungen und Güter zu in Verbindung mit dem realen Bruttoinlandsprodukt, gehen wir vom Wirtschaftswachstum aus. Dabei wird das zentrale Wachstum Jahr für Jahr berechnet.
Was verstehen wir unter dem Wirtschaftswachstum?
Ganz allgemein verstehen wir unter dem Wirtschaftswachstum die Zunahme der Wirtschaftsleistung, die sich auf regionaler, nationaler und globaler Ebene orientiert. Eine der Maßeinheiten in Prozent ist das Bruttoinlandsprodukt – kurz BIP. Es kann monatlich, vierteljährlich und jährlich gemessen werden.
Wir berechnen die Wachstumsraten als Quotient und setzen diese ins Verhältnis zur Vorperiode, um eine konkrete Aussage zu bekommen. Das Bruttoinlandsprodukt steht in Bezug auf den Gesamtwert der Dienstleistungen oder Güter in einem Jahr. Hier kann das reale von dem nominalen BIP unterschieden werden.
- Bei dem nominalen BIP-Wachstum lässt sich die individuelle Wertschöpfung mittels Marktpreise objektiv bewerten. Veränderungen können auf Deflation oder Inflation zurückgehen.
- Das reale BIP-Wachstum entspricht der realen Leistungsentwicklung im Angesicht der Gesamtwirtschaft. Dabei sehen wir das Wachstum als prozentuale und relative Veränderung.
Beispiele für Wirtschaftswachstum und Analyse
In der Mitte der 1950er kommt das deutsche Bruttoinlandsprodukt auf 5000 € pro Kopf. Das bedeutet Wachstumsraten um die 10 %. Das absolute Wachstum kommt auf durchschnittlich 500 € pro Kopf. Anfang der Neunzigerjahre siedelt sich das Bruttoinlandsprodukt bei 25.000 € pro Kopf an, was einem relativen Wachstum von 2 % entspricht und dem absoluten BIP-Wachstum von 500 € pro Kopf. Tatsächlich ist der absolute Wert immer noch identisch mit den 1950-er Jahren.
Das Bruttoinlandsprodukt ist eines der wichtigen Kennzeichen in der Geldpolitik. Es definiert die Kapazität eines Landes und den damit zusammenhängenden Wohlstand. Handelt es sich um ein rein quantitatives Wirtschaftswachstum erhöht sich das Sozialprodukt, nimmt aber keine Rücksicht auf natürliche oder soziale Umweltaspekte.
Intensives und extensives Wirtschaftswachstum
Beim extensiven Wirtschaftswachstum geht es darum, ob sich auch die Güterversorgung für die Bevölkerung maximiert hat. Der Anstieg der Bevölkerung kann damit höher ausfallen als der Anstieg des Bruttoinlandsproduktes. Das Pro-Kopf-Einkommen würde sinken, während das BIP steigt.
Beim intensiven Wirtschaftswachstum steigt das Einkommen pro Kopf. Das geht auf eine höhere Arbeitsproduktivität zurück. Bei einer sinkenden Bevölkerung, die eine höhere Arbeitsproduktivität aufweist, kann das BIP sogar abnehmen, aber der Wohlstand im Gegenzug zunehmen.
Die Theorie vom Wirtschaftswachstum ist der Volkswirtschaftslehre zuzuordnen. Hierbei befasst man sich mit der Erklärung der Ursachen und bezieht sich auf diverse Modelle, die die Entwicklungen vom Einkommen pro Kopf erklären. Hier ein paar Beispiele für die Erklärungsmodelle innerhalb der Wachstumstheorie:
- endogene Wachstumsmodelle
- Harrod-Domar Modell
- Ramsey Modell
- Solow Swan Modell
Fazit
Abschließend definieren wir mit dem Wirtschaftswachstum die positive Entwicklung der Wirtschaftsleistung innerhalb einer Region oder eines Landes. Wir beziehen uns auf eine bestimmte Periode wie zum Beispiel auf ein Jahr und auf eine der gängigsten Maßeinheiten: das Bruttoinlandsprodukt. Anhand des BIPs lassen sich die konkreten Veränderungen am deutlichsten machen und folgerichtig analysieren.