Lernen durch Projektarbeit: mehr Wissen, mehr Praxis
Bei der Frage, wie man am effektivsten lernt, gibt es verschiedene Ansätze. Immer mehr rückt dabei das projektorientierte Lernen in den Vordergrund, da die Methode mehrere Vorteile vereint – immerhin ist die Zusammenführung von Theorie und Praxis der größte Stolperstein beim Berufseinstieg. Wie Projektarbeit relevante Kompetenzen vermittelt und daher an Bedeutung gewinnt, erklärt dieser Artikel.
Projekte als Basis der Zusammenarbeit
Egal, in welchem Bereich: In Unternehmen führt kein Weg mehr an Projektarbeit vorbei. Da liegt es nahe, die dafür erforderlichen Fähigkeiten bereits im Studium zu erwerben, um perfekt auf das Berufsleben vorbereitet zu sein. Schließlich ist es für die häufig angestrebte Karriere in der Unternehmensführung wichtig, Aufgaben delegieren und selbst bearbeiten zu können.
Doch es geht gar nicht so sehr darum, die Erfahrungen nur aus diesem Grund zu sammeln. Denn Projektarbeit hat für das Lernen erhebliche Vorteile. Im Gegensatz zum klassischen Ansatz des theoriebasierten Lernens erfolgt die Vermittlung von Inhalten nämlich stets anhand praxisnaher Aufgabenstellungen. Das hat den großen Vorteil, dass Studierende das gelernte Wissen sofort anwenden können und dadurch sehen, warum es relevant ist.
Das bringt gerade in Bezug auf Bereiche wie das Management einen erheblichen Vorsprung gegenüber Absolventen, die ihre Kenntnisse ausschließlich durch die Theorie erworben haben. Wie wir wissen, tauchen in der Praxis häufig Schwierigkeiten auf, die kreative Lösungen erfordern. Wer bereits im Studium im Team Projekte bearbeitet hat, kennt sich entsprechend besser aus und findet im Berufsleben schneller individuelle Lösungen, von denen das gesamte Projekt profitiert.
Fehler sind erlaubt – oder sogar erwünscht
Jedes Projekt kommt früher oder später an einen Punkt, an dem die Theorie an ihre Grenzen stößt und die Projektmitglieder auf sich selbst angewiesen sind. Das ist eine große Chance, denn es erlaubt eines: Fehler zu machen. Auch wenn es sich zunächst seltsam anhört – Fehler sind es, die ein Projekt weiterbringen. Warum das so ist? Nun, durch Fehler wird erst klar, dass kein System perfekt ist, sondern stetig angepasst werden muss. Rein theoriebasiertes Lernen wird seltener an diesen Punkt gelangen, da die Aufgaben stets mit der passenden Lösung kommen.
Oder um es anders auszudrücken: Projektarbeit bereitet besser vor, da es dafür Fähigkeiten wie Kommunikation oder Anpassungsfähigkeit benötigt. Jeder Teilnehmer hat schließlich eigene Ideen, die es zur Bewältigung des Problems zusammenzuführen gilt. Das sind wesentliche Fähigkeiten, die es bei vielen Berufen im Management braucht und die als eine Art Grundvoraussetzung dafür gelten.
Interdisziplinäres Lernen statt Langeweile
Ein weiterer Vorteil von projektorientiertem Lernen kommt dadurch zustande, dass sich hier die verschiedenen Bereiche der Betriebswirtschaft begegnen. In Vorlesungen erscheint es zwar so, als seien die einzelnen Disziplinen getrennt. Im Berufsleben zeigt sich später allerdings rasch, dass eine derart strikte Trennung nicht der Realität entspricht.
Über Projekte gibt es dagegen frühzeitig die Gelegenheit, Einblick in die unterschiedlichen Bereiche zu bekommen. Wer sich einen breiten Überblick über die Herausforderungen der jeweiligen Disziplinen verschafft hat, kann später besser entscheiden, worauf er seinen Fokus legen möchte. Das alles sind Eigenschaften, durch die sich praxisnahe Studiengänge auszeichnen und die bestmögliche Vorbereitung für die danach folgenden Aufgaben bringen. Dadurch entsteht ein klarer Vorteil, da der Kontrast beim Eintauchen in die Realität deutlich geringer ausfällt.