Sekundäre Marktforschung

Während sich die primäre Marktforschung auf die Ermittlung von Daten mit unterschiedlichen Methoden konzentriert, befasst sich die sekundäre Marktforschung mit bereits erhobenen Daten. Das bedeutet, bereits bestehendes Informationsmaterial dient als Basis der Analyse und der Gewinnung von Erkenntnissen („Forschung am Schreibtisch“, desk research, Sekundäranalyse). Vielfach dienen bereits durchgeführte Marktforschungen als Material für eine Auswertung. Weiteres Grundmaterial für die Analyse sind die direkt elektronisch erfassten Daten, beispielsweise jene einer Computerkasse. Benutzt werden auch Online-Statistiken, welche mit einer zentralen Datenbank verbunden sind.

Quellen für sekundäre Marktforschung

Die Sekundärforschung eignet sich vorwiegend für die Feststellung eines Primärforschungsbedarfs, die Erweiterung eines Forschungshorizonts und auch für die Bildung oder Festigung von Hypothesen. Diese Art der Marktforschung muss sich für ihre Analysen darauf verlassen können, dass die Datenerfassung durch die primäre Forschung korrekt erfolgte. Bei der Auswahl der primären Quellen ist es daher wichtig, die am besten geeignete Stichprobe zu wählen.

Als Quellen für sekundäre Marktforschung dienen

  • Umsatzstatistiken
  • Korrespondenz mit Kunden
  • Reklamationen von Kunden
  • Listen von Reparaturen und Wartungen
  • Lagerbestandsmeldungen
  • Preislisten
  • Veröffentlichungen und Angaben der statistischen Ämter, statistische Jahrbücher
  • Veröffentlichungen und Berichte diverser Institute, wie etwa der Industrie- und Handelskammern
  • Geschäftsberichte anderer vergleichbarer Unternehmen
  • Prospekte, Kataloge anderer vergleichbarer Unternehmen, Zeitungen und andere Medien
  • Zahlen des Rechnungswesens eines Unternehmens
  • Veröffentlichungen wissenschaftlicher Institute
  • Erkenntnisse der Neuroökonomie

Neuroökonomie

Im Forschungsgebiet der Neuroökonomie und im Teilgebiet Consumer Neuroscience verbinden sich Aspekte, Methoden und Theorien der Neurowissenschaft mit Marktforschungsaspekten. Dieses interdisziplinäre Fachgebiet bringt Neurowissenschaften, Psychologie und Ökonomik auf einen gemeinsamen Nenner.

Vorteile und Nachteile der sekundären Marktforschung

Der größte Vorteil dieser Marktforschungsmethode ist, dass Daten schnell verfügbar und kostengünstig zu erhalten sind. Viele Daten sind bereits strukturiert und teilweise aufbereitet. Da dieses Datenmaterial nicht hochaktuell und auch anderen zugänglich ist, kann jedoch eine bestimmte Fragestellung nicht völlig schlüssig beantwortet werden. Jedoch kann die sekundäre Marktforschung eine gute Basis sein, eine zielgerichtete primäre Forschung folgen zu lassen.