Themenfindung und Fragestellung

Ausgangspunkt jeder wissenschaftlichen Arbeit ist die Wahl eines geeigneten Themas. Diese Themenwahl ist von entscheidender Bedeutung, weil sie später nicht oder nur schwer korrigiert werden kann

Dieser Leitfaden kann dir bei der Suche helfen

  1. Wie kann ich ein gutes Thema finden?
  2. Wie kann ich einen Überblick über mein Thema erhalten?
  3. Wie kann ich mein Thema eingrenzen?
  4. Wie kann ich eine geeignete Fragestellung finden?
  5. Wo kann ich weitere Informationen finden?

Kriterien

Es empfiehlt sich, ein Thema zu wählen,

• das dich interessiert

• mit dem Du dich über einen längeren Zeitraum intensiv befassen kannst und möchtest

• zu dem du bereits Vorwissen hast

• dessen Bearbeitung dir nützlich sein kann und

• das vom Umfang und von den Anforderungen her angemessen ist


Beispiel Themenfindung und Fragestellung

Möglichkeiten zur Themeneingrenzung

Wie kann ich mein Thema eingrenzen?

Mithilfe von Eingrenzungen kannst du festlegen, welche Gesichtspunkte du thematisieren willst und welche Aspekte du aus welchen Gründen nicht behandeln möchtest. Du kannst dein Thema anhand der folgenden Kriterien eingrenzen:

• zeitlich

• geographisch

• nach Institutionen

• nach Personengruppen

• nach Quellen

• nach Personen bzw. Autor(inn)en

• nach Disziplingesichtspunkten

• nach Theorieansätzen bzw. Erklärungskonzepten

• nach Vertreter(inne)n eines Theorie- bzw. Erklärungsansatzes

• nach ausgewählten Aspekten


Die Fragestellung

Die Fragestellung einer wissenschaftlichen Arbeit dient der Eingrenzung des zu behandelnden Themas. Das heißt: Eine gute Fragestellung grenzt viele Aspekte eines Themas aus. Je intensiver man sich mit einem Themenkomplex auseinandersetzt, desto mehr Aspekte fallen einem auf. Die Fragestellung muss präzise formuliert sein. Je präziser die Fragestellung, desto einfacher die Beantwortung.Wichtig ist die Verwendung eindeutiger Begrifflichkeiten in der Fragestellung. Eine gute Fragestellung ist klar umgrenzt, präzise formuliert und „klein, aber fein“! Die Fragestellung legt das Ziel der Arbeit fest. Wenn die Frage oder Aufgabenstellung ganz klar ist, ergibt sich auch die Gliederung und das weitere Vorgehen fast von selbst.

Was ist eine wissenschaftliche Fragestellung?

Am Beginn jeder wissenschaftlichen Arbeit steht eine Fragestellung. Wer fragt, möchte eine Antwort haben und daher lässt sich sagen, dass eine wissenschaftliche Arbeit so etwas wie eine (ziemlich komplizierte) Antwort auf eine Frage ist. Dass diese Antwort in aller Regel kompliziert ausfällt, liegt an zwei Umständen:

  1. Zumeist gibt es niemanden, der bereits eine befriedigende und begründete Antwort parat hat, so dass man sie sich selber geben muss
  2. Für die Zuverlässigkeit der Antwort ist es wichtig zu zeigen, wie man auf sie gestoßen ist und wie man sie begründen möchte.

Eine wissenschaftliche Fragestellung ist durch folgende Merkmale gekennzeichnet

  • Aus ihrer Formulierung geht klar hervor, wie sie verstanden werden soll, was also die Frage ist
  • Sie hat im Kontext der wissenschaftlichen Disziplin einen klar definierten Ort.
  • Der Gegenstand der Fragestellung ist eindeutig

Richtlinien zur Wahl des Themas

Das Thema sollte nicht völlig unbekannt sein

  • Erfordert zu lange Einarbeitungszeit
  • Fokussieren auf einen Teilbereich fällt schwer
  • Erweist sich eventuell als „Fass ohne Boden“

Das Thema sollte nicht zu groß sein

  • Keine klare, deutliche Auseinandersetzung möglich
  • Gefahr, dass man nicht alles unter einen Hut bringen kann

Das Thema sollte zugänglich sein

  • Literatur sollte vorhanden und verständlich sein
  • Arbeitstechniken sollten bekannt sein

Das Thema sollte interessant sein

  • Abneigung gegen das Thema
  • Interesse entsteht jedoch oft auch durch Beschäftigung mit einem Thema

Das Thema sollte nicht zu persönlich sein

  • Zu großes Interesse erschwert den Arbeitsprozess, Sachverhalte müssen nüchtern und unparteiisch dargestellt werden können
  • Negativbeispiel: Arbeit über interessante Aspekte innerhalb eines Praktikums

Das Thema sollte nicht zu ehrgeizig gewählt sein

  • Realistische Einschätzung der erreichbaren Ziele erforderlich
  • Negativbeispiel: Theoretische Themen
  • Mittelweg finden zwischen dem Übernehmen bereits vorhandener Ideen und dem Anspruch, etwas Geniales zu vollbringen
  • Originalität kann auch schaden, wenn sich das Thema z.B. nicht mehr in Forschungstradition einordnen lässt

Das Thema sollte den wissenschaftlichen Richtlinien entsprechen

  • Das Thema muss für dein Fach relevant sein
  • Du kannst z.B. zentrale Probleme deines Faches aufgreifen, eventuell Lösungen entwickeln oder bekannte Forschungsfragen mit neuen Methoden oder neuen Daten untersuchen

Ausgehend von einer Grundidee musst du dein Thema jetzt konkretisieren. Vielleicht hast du auch mehrere Ideen, die du auf ihre Tauglichkeit überprüfen willst. Es gibt verschiedene kreative Methoden, deine Grundidee weiter auszubauen um daraus eine wissenschaftliche Fragestellung zu entwickeln. Wichtig dabei ist, dass du zunächst sehr frei und unvoreingenommen an die Sache herangehst.

Fragenkatalog

die Thematik

  • Wie lautet das (vorläufige) Thema?
  • Was will ich über das Thema wissen?
  • Was finde ich an diesem Thema besonders interessant?

die Problematik

  • Welche Fragen/Probleme möchte ich beantworten?
  • Was möchte ich herausfinden

den Forschungsstand

  • Was weiß ich bis jetzt zum Thema?
  • Was weiß ich noch nicht?
  • Wie wird der Arbeitsaufwand voraussichtlich aussehen?